Vanilleöl Wirkung, Andwendung, Qualität & Kaufempfehlung

Dr. Lisa Dinh 11.10.2020 6:6 min

Vanilleöl wird aus der Vanilleschote gewonnen. Sein Duft ist typisch süßlich und einer der am weitverbreitetsten Düfte überhaupt. Vanilleöl wird nicht nur als Duftgeber in den verschiedensten Produkten verarbeitet, sondern findet auch breite medizinische Verwendung.

Bezeichnung Vanille
Bot. Name Vanilla planifolia
Synonyme Vanilla, Vanillin, Vanilleae
Eng. Name Vanilla
Herkunft Mexico und Mittelamerika
Preis pro 10ml 3

Aufgrund des hohen Preises wird heute oft die synthetische Variante Vanillin als Geschmacksstoff verwendet. Vanillin eignet sich jedoch nicht zur Behandlung von gesundheitlichen Problemen, da andere Wirkstoffe fehlen, die das natürliche Vanilleöl enthält. Achten Sie deshalb bei ihrem Kauf darauf, dass Sie die natürliche Variante erhalten.

Psychische Wirkung

Vanilleöl hat eine ungemein beruhigende Wirkung auf unser Gemüt. Es hilft bei Gereiztheit, Stress und innerer Anspannung. Aber es wirkt nicht nur beruhigend, sondern auch sehr ausgleichend. Vanilleöl wirkt somit auch anregend bei Schlappheit und Ausgelaugtheit. In der Psychotherapie wird es oft zur Behandlung von Burnout eingesetzt. Das Öl wirkt auch gegen depressive Stimmung sehr gut, da es einem das Gefühl der Geborgenheit vermittelt. Der Duft von Vanilleöl gilt auch als anregendes Aphrodisiakum, welches die männlichen Phantasien anzuregen vermag.

Körperliche Wirkung

Vanilleöl hat einige sehr positive Wirkungen auf unseren Organismus. Es ist stark antibakteriell, fungizid, entzündungshemmend, antimykotisch , durchblutungsfördernd, und schmerzlindernd. Aufgrund dieser vielen Eigenschaften kann das Öl sehr gut gegen eine Vielzahl an gesundheitlichen Problemen eingesetzt werden.

Für eine schöne Haut

Das ist wohl die bekannteste Wirkung des Vanilleöls. Da es gut durchblutungsfördernd wirkt, lässt sich Vanilleöl sehr gut zur Pflege der Haut benutzen. Durch die verstärkte Durchblutung wird die Regeneration der Hautzellen gefördert. Das heisst, dass abgestorbene Zellen schneller durch neue ersetzt werden können. Auch die entzündungshemmende Wirkung des Öls tut unserer Haut gut. Auch entzündliche Hautkrankheiten wie zum Beispiel Pickel können mit Vanilleöl sehr gut behandelt werden.

Pilze

Eine der stärksten Eigenschaften von Vanilleöl ist seine Wirkung gegen Pilze. Wenn Sie Probleme mit Fuss-, Nagel- oder Hautpilzen haben, so können Sie das Öl lokal auftragen. Bereits nach wenigen Tagen stirbt der Pilz.

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Krebs

Vanilleöl enthält sehr viele Antioxidantien welche unsere DNA vor Mutationen schützen und somit Krebs vorbeugen. Mittlerweile sind mehrere Inhaltsstoffe des Vanilleöls im Verdacht, auch bereits bestehenden Krebs bekämpfen zu können. Diese Inhaltsstoffe sind bereits Gegenstand einiger klinischer Studien.

Alzheimer

Auch die Wirkungen von Vanilleöl gegen Alzheimer werden gerade erforscht. Die Antioxidantien im Öl stehen im Verdacht, den Krankheitsverlauf verlangsamen zu können.

Kopfschmerzen

Das Vanilleöl ist in der Lage gewisse Neurotransmitter im Gehirn zu blockieren. Neurotransmitter sind chemische Botenstoffe, die für die Signalübertragung zwischen Nerven verantwortlich sind. Durch die Blockierung eben dieser Botenstoffe können Signale, wie zum Beispiel Schmerz, nicht mehr übertragen werden. Damit hören die Kopfschmerzen schließlich auf.

Unsere Empfehlung

Um ein Produkt zu empfehlen, verlassen wir uns hauptsächlich auf Nutzerbewertungen. Aber auch Produktinformationen, Herkunft und Angaben zum Hersteller fließen in die Bewertung ein.

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Nebenwirkungen

Dem Vanilleöl wird eine leichte Giftigkeit bei starkem und lang anhaltendem Kontakt zugeschrieben. Unter Arbeitern auf Vanilleplantagen ist eine Reihe von Beschwerden unter dem Sammelbegriff ‘’vanillism’’ verbreitet. Die Arbeiter klagen meistens über Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und Übelkeit. Diese Beschwerden äußern sich meist aber nur bei Personen, welche mit Vanille arbeiten und somit den Inhaltsstoffen über lange Zeit ausgesetzt sind. Auch ist das Vanilleöl als Allergen bekannt. Bei Vanille-Allergikern macht sich die Allergie meistens in Form von Schwellungen im Gesichtsbereich bemerkbar.

Anwendung

Wie die meisten ätherischen Öle wirkt auch das Vanilleöl reizend auf unsere Haut. Sollten Sie das Öl deshalb für die äußere Anwendung auf der Haut verwenden wollen, so tun Sie dies niemals in seiner puren Form. Geben sie 7-8 Tropfen Vanilleöl zu ca. 10 ml eines geeigneten Trägeröls, wie zum Beispiel Distel- oder Aprikosenöl. Wenn Sie den süßen Vanillegeruch in Ihre Wohnung bringen wollen, so können Sie das Öl natürlich einfach pur in einer Duftlampe oder einem Diffusor erhitzen. Besonders geeignet und beliebt ist Vanilleöl in der Küche. Es wird weltweit dazu verwendet, Süßspeisen und Desserts zu veredeln. Besonders weit verbreitet ist Vanille in der Weihnachtszeit, weshalb uns der Geruch auch immer an diese Zeit erinnert. Vanille ist sehr oft eine wichtige Duftkomponente in Parfums. Aber auch das Öl alleine kann als Parfüm verwendet werden.

Herstellung

Vanilleöl wird durch Extraktion mit Ethanol bzw. N-Hexan gewonnen. Man benötigt für die Gewinnung von 1l Vanilleöl bis zu 3 kg Vanilleschoten. Wenn man von einem durchschnittlichen Preis von 400 Dollar für 1kg ausgeht, kostet 1l Vanilleöl ab 1200 Dollar.

Vanilleöl selbst herstellen

Man kann Vanilleöl auch Zuhause herstellen. Alles was man dazu benötigt, ist purer Alkohol und einige Vanilleschoten. Geben Sie die Vanilleschoten zusammen mit dem Alkohol in ein Einmachglas und stellen Sie dieses an einen warmen Platz. Nach ca. 4 Wochen sollte der Prozess beendet sein. Öffnen Sie nun das Glas und schütten Sie den Alkohol in eine Schüssel. Nun müssen Sie warten bis der komplette Alkohol verdampft ist. Der Rückstand ist ihr selbstgemachtes Vanilleöl. Achten Sie aber stets darauf, den Raum, in dem die Schüssel steht, gut zu lüften. Da Alkohol auch über die Schleimhäute aufgenommen werden kann, können sie durch die Alkoholdämpfe ungewollt betrunken werden.

Inhaltsstoffe

Die biologisch aktiven Komponenten im Vanilleöl sind:

  • Vanilin
  • Vanillinsäure
  • Vanillylalkohol
  • Protocatechusäure
  • Protocatechualdehyd

Geschichte

Vanille war den Azteken bereits lange vor Ankunft der Europäer als cacixanatl bekannt. Die Azteken nutzten die Vanille, um damit ein Getränk aus Kakaobohnen, Wasser und Vanille herzustellen. Bereits zu dieser Zeit galt die Vanille als sehr exquisit und war dem Adel vorbehalten. So soll zum Beispiel der berühmte Azteken Herrscher Montezuma bis zu 50 Tassen eines Vanillegetränkes pro Tag zu sich genommen haben. Von den Azteken unterworfene Völker mussten ihren Tribut sehr oft in Form von Vanille abliefern. Die Spanier brachten die wertvollen Schoten dann schließlich nach Europa. Auch hier war die Vanille ausschließlich der reichen Bevölkerungsschicht zugänglich. Spanien hütete sein Monopol auf die Vanille stark. So war die illegale Ausfuhr der Vanille mit der Todesstrafe belegt. Nach der Unabhängigkeit Mexikos im Jahre 1810 gelangten erste Stecklinge der Vanillepflanze nach Europa. Im Jahr 1822 schließlich brachten die Holländer die Pflanze nach Reunion.

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Botanik

Die Vanille ist eine Pflanze aus der Gattung ‘’Vanilla’’ welche sich in 110 Arten unterteilt. Es gibt jedoch nur 15 Arten der Vanilla, die aromatische Schoten liefern. Die meistverwendete Vanillesorte ist die Gewürzvanille. Bekannt sind auch die Tahiti Vanille und die Madagaskar Vanille. Beide sind nach ihrem jeweiligen Anbaugebiet benannt. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Gewürzvanille liegt in Mexiko und Mittelamerika. Heute wird die Gewürzvanille jedoch hauptsächlich auf Madagaskar und der Insel Reunion angepflanzt. Reunion hatte früher den Namen Bourbon, wodurch Vanille mit sehr hoher Qualität auch ihren Namen Bourbon Vanille hat.

Kultivierung

Vanillepflanzen bilden bis zu 30 cm lange Kapselfrüchte aus, auch Schoten genannt. Diese Schoten entwickeln den klassischen Vanillegeschmack jedoch erst nach der Ernte. Für die Entwicklung des Vanillearomas ist ein komplexer Prozess, Schwarzbräunung genannt, notwendig. Bei der Schwarzbräunung werden die Schoten zuerst mit heissem Wasser behandelt und anschließend unter Luftausschluss fermentiert. Dieser Prozess kann bis zu 4 Wochen lang dauern. Durch den Trocknungs- und Fermentationsprozess wandeln sich chemische Vorstufen in den aromagebenden Stoff Vanillin um.

Echte Vanille gilt heute als sehr exquisiter und teurer Duftstoff. Dies ist nicht nur auf den komplexen Verarbeitungsprozess, sondern vor allem auf die Bestäubung der Vanillepflanzen zurückzuführen. Da die Vanille heute vor allem außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes kultiviert wird, fehlen auch die natürlich bestäubenden Insekten. Deshalb erfolgt die Bestäubung der Vanille hauptsächlich von Hand.