Karottensamenöl Wirkung, Andwendung, Qualität & Kaufempfehlung

Dr. Lisa Dinh 11.10.2020 7:55 min

Die Karotte zählt zu den beliebtesten Gemüsesorten der Deutschen, doch hätten Sie gewusst, was sich hinter dem ätherischen Öl der Karottensamen verbirgt?

Bezeichnung Karottensamen
Bot. Name Daucus carota
Synonyme
Eng. Name Carrot seed
Herkunft
Preis pro 10ml 22,00

Psychologische Wirkung

Der süßlich waldige Duft von Karottensamenöl hat eine beruhigende Wirkung auf die Nerven. Er erdet den Geist und bringt ein Gefühl von Ruhe und Geborgenheit. Dabei fördert der Duft das Selbstvertrauen und lenkt schwere Gedanken in neue Richtungen. Aufgestaute negative Emotionen, wie Angst oder Wut, können zu Gunsten von Gelassenheit einfach verfliegen. Gerade bei Menschen, die Probleme mit Stimmungsschwankungen haben, kann das Aroma des Karottensamenöls helfen, die Stimmung in einem positiven Bereich zu festigen.

In Kombination mit hormonell wirkenden ätherischen Ölen, wie Ylang Ylang, Jasmin oder Sandelholz, entfaltet Karottensamenöl eine aphrodisierende Wirkung und kann helfen, erotische Spannungen zu erzeugen.

Körperliche Wirkung

Die körperliche Wirkung des Karottensamenöls entfalten sich ausschließlich durch äußere Anwendung auf der Haut.

Bei Hauterkrankungen und kleinen Wunden

Karottensamenöl wirkt besonders hautpflegend. Es beruhigt gereizte und strapazierte Haut und unterstützt die Regeneration von kleinen Wunden, Entzündungen oder Verletzungen. Hautzellen erholen sich schnell und werden zur Teilung angeregt. Da das Öl besonders sanft wirkt, eignet es sich hervorragend auch zur Behandlung kleiner Verletzungen bei Babys und Kleinkindern.

Gegen Pilzerkrankungen der Haut

Da die Samen der Karotte in der Natur vom Herbst bis zum Frühjahr im feuchten Boden ruhen, enthalten sie fungizide Inhaltsstoffe, um sich (bzw. den im Samen enthaltenen Embryo) vor Verpilzung zu schützen. Diese Wirkung entfaltet sich auch auf der menschlichen Haut. So können Pilzinfektionen natürlich mit Karottensamenöl behandelt werden. Achten Sie hierbei darauf, die Behandlung noch einige Zeit nach Abklingen der Symptome fortzusetzen, damit der Pilz auch restlos beseitigt wird.

Bei wundem Babypo

Gerade im Windelbereich entstehen bei Babys nicht nur schnell Pilzinfektionen sondern auch wunde Stellen. Die Inhaltsstoffe des Karottensamenöls können beiden Beschwerden entgegen wirken und sind dabei besonders sanft für die empfindliche Babyhaut. So wirkt es nicht nur dem Pilz entgegen, sondern beruhigt auch gereizte Haut und fördert die Regeneration.

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Nebenwirkungen

Karottesnsamenöl kann, wie so viele andere ätherische Öle auch, Hautirritationen bis hin zur Kontaktallergie hervorrufen. Aus diesem Grunde sollte es grundsätzlich nicht pur aufgetragen werden. Auch sollten Sie vorsichtig im Zusammenhang mit Sonneneinstrahlung sein. Frisch mit Karottensamenöl behandelte Hautpartien sollten nicht unmittelbar der Sonne ausgesetzt werden, da es etwas schneller zu Verbrennungen kommen könnte.

Anwendung

Das ätherische Karottensamenöl sollte grundsätzlich nur äußerlich angewendet werden. In der GHS-Gefahrenstoffkennzeichnung der Vereinten Nationen ist es als gesundheitsschädlich eingestuft und sollte, wie eigentlich alle ätherischen Öle, nicht in größeren Mengen eingenommen werden. Seine Anwendung sollte daher nicht mit der von Karottenöl verwechsel werden, wie es im Internet oftmals der Fall ist. Karottenöl stellt einen Ölauszug der Karottenwurzel dar und ist ernährungstechnisch unbedenklich, auch wenn es zumeist für kosmetische Zwecke verwendet wird.

Anwendung des Duftes

Damit das ätherische Karottensamenöl seine Wirkung auf die Psyche voll entfaltet, kann es pur oder mit anderen harmonierenden Ölen in einer Duftlampe angewendet werden. Es harmoniert unter anderem mit unterschiedlichen Zitrusdüften, Wacholder, Geranie und Lavendel sowie verschiedenen Holz- und Gewürzdüften.

Die aromatische Wirksamkeit entfaltet sich ebenso bei der Anwendung in einem Massageöl. Geben Sie hierzu einige Tropfen in 50 Milliliter Mandelöl. Auch hier können Sie gerne mit harmonierenden Düften kombinieren und Ihre eigene Wohlfühl-Mischung kreieren. Bei einer entspannenden Massage kann sich die beruhigende Wirkung durch die Mischung aus Aroma und sanfter Berührung angenehm entfalten.

Zu guter Letzt können Sie Karottensamenöl auch als Badezusatz verwenden. Geben Sie hierfür mehrere Tropfen in Ihr heißes Bad. Damit sich das Öl besser im Wasser verteilen kann, können Sie es zunächst in einen halben Becher Sahne geben und diesen dann in das Badewasser gießen.

Anwendung auf der Haut

Für empfindliche Babyhaut genügen bereits kleinste Mengen des ätherischen Öls, um eine positive Wirkung entfalten zu können. Geben Sie auf 10 Milliliter Ringelblumenöl einen Tropfen Karottensamenöl. Diese einfache Mischung eignet sich sehr gut zur Pflege eines wunden Babypos. Zur Behandlung kleinerer Verletzungen verwenden Sie als Basis besser Johanneskrautöl, da es selbst eine schmerzlindernde Wirkung hat. Geben Sie auf 10 Milliliter einen Tropfen Karottensamenöl und einen Tropfen Lavendelöl. Diese Mischung ist die perfekte erste Hilfe Maßnahme für ein aktives Baby oder Kleinkind. Bei Erwachsenen können können Sie zur gleichen Menge des Basisöls bis zu 4 Tropfen des ätherischen Öls hinzugeben, je nach Empfindlichkeit der zu behandelnden Hautpartie. Achtung: Geben Sie kein Öl in eine offene Wunde, sondern verteilen Sie in einem solchen Fall das Öl sparsam um die Wunde herum.

Eine weitere Möglichkeit bietet die Verwendung des Öls als Zusatz in der normalerweise genutzten Pflegecreme. Geben Sie hierzu einfach wenige Tropfen Karottensamenöl in Ihre Creme und vermengen Sie sie gründlich. Anschließend können Sie sie wie gewohnt verwenden. Ein eigenes Pflegeöl für die Haut lässt sich aber auch sehr einfach selbst herstellen. Verwenden Sie als Basis 8 Milliliter Jojobaöl und geben Sie jeweils einen Tropfen Karottensamenöl und Patchouli hinzu. Diese Kombination wirkt beruhigend auf die Haut und spendet besonders trockener Haut Feuchtigkeit.

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Ägyptisches Karottensamenöl 100% naturrein und kaltgepresst 30 ml

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Herstellung

Das ätherische Karottensamenöl, wird aus den Samen der Kartottenpflanze gewonnen, die ansonsten eher für ihr Wurzelgemüse bekannt ist. Das zweijährige Kraut trägt hunderte kleine Blüten in deren Früchten sich jeweils ein einzelnes winziges Samenkorn befindet. Etwa 60 bis 100 Kilogramm dieser Samen sind nötig, um 1 Liter des ätherischen Öls gewinnen zu können. Hierzu werden die Samen zermahlen und mit heißem, aber nicht siedendem, Wasser in einem geschlossenen Kolben übergossen. Dadurch sammeln sich wasserunlösliche Anteile an der Oberfläche, wo sie durch die Hitze verdampfen. Nun wird Wasserdampf in den Kolben geleitet, der die öligen Anteile aus der Luft mit sich in einen Kühler trägt, in dem alles wieder zur Flüssigkeit kondensiert und sich zwei sauber trennbare Phasen darstellen: Öl und Wasser. Dieser Vorgang wird Wasserdampfdestillation genannt. Das farblose bis leicht gelbe Öl kann nun vorsichtig von der wässrigen Phase abgetragen werden.

Inhaltsstoffe

Der Hauptbestandteil des Karottensamenöl ist Carotol, das etwa 40 bis 50 Prozent des ätherischen Öls ausmacht. Dieser sekundäre Pflanzenstoff gehört zu den polycyclischen Sesquiterpenen und hat fungizide und insektizide Eigenschaften. Etwa 10 Prozent des Öls bestehen aus alpha- und beta-Pinen. Diese Monoterpen-Kohlenwasserstoffe können die Haut reizen und Allergien auslösen. Ebenfalls mit einem Anteil von bis zu 10 Prozent findet sich Geranylacetat, ein Aromastoff mit einem charakteristisch süßem Duft. Weitere Aromastoffe im Karottensamenöl sind zudem Daucol, Limonen, Geraniol, β-Bisabolen, Caryophyllen, β-Elemen, Eugenol und Asaron.

Da Karottensamen kein beta-Carotin enthalten, enthält auch das Öl entsprechend keine Carotine. Karottensamenöl sollte nicht mit Karottenöl verwechselt werden, einem Ölauszug aus der Karottenwurzel. Dieses ist reich an beta-Carotinen und daher besonders wirkungsvoll im Bereich anti aging auf der Haut. Im Internet gibt es hierzu oftmals sehr widersprüchliche Aussagen, die sich eventuell dadurch begründen lassen, dass diese beiden Öle verwechselt, bzw. über einen Kamm geschert werden.

Geschichte

Die ältesten Nachweise über die Nutzung der Karotte stammen aus der Antike. Der griechische Arzt Pedanios Dioskurides beschrieb die Karotte im Jahr 60 n.Chr. als wertvolle Arzneipflanze gegen Geschwüre, Brustfellentzündung, Ödeme und giftige Substanzen. Außerdem sei sie menstruationsfördernd und fruchttötend. Neben diesen medizinischen Zwecken diente die Karotte aber wohl vornehmlich der Ernährung. Dabei ist es schwierig fest zu machen, wann genau die Kultivierung in Mitteleuropa begann, da die wilde Karotte hier sehr verbreitet war. Insgesamt wird sie in unterschiedlichen Schriften etwa ab dem 9. Jahrhundert immer wieder als Nutzpflanze erwähnt. Dabei war anscheinend die Sortenvielfalt schon früher sehr groß. Der deutsche Arzt und Naturforscher Johann Sigismund Elsholtz unterscheidet in einer Schrift von 1684 weiße, gelbe, rote und schwarze Karotten. Die heute verbreitete orangefarbene Karotte ist eine jüngere Sorte, die im 17. Jahrhundert in den Niederlanden entstand.

Botanik

Die Karotte (Daucus carota) gehört zur Familie der Doldenblütler. Sie ist eine zweijährige krautige Pflanze, die in ihrem ersten Lebensjahr zunächst nur grundständige Blätter ausbildet. Die Nährstoffe, die sie in diesem ersten Jahr aufnimmt und produziert, speichert die Karotte in ihrer markanten dicken Pfahlwurzel.

Erst im zweiten Lebensjahr entwickelt sich aus der Mitte ein langer verzweigter Stängel, der Blätter und vor allen Dingen hunderte von Blüten trägt. Er kann eine Höhe von bis zu 150 Zentimeter aufweisen. Die cremefarbenen Blüten öffnen sich etwa ab Juni und wachsen in dichten Dolden. Nicht alle Blüten innerhalb einer Dolde sind fruchtbar. Die vielen sterilen Blüten tragen aber dazu bei, Insekten zur Bestäubung anzulocken. Aus den befruchteten Blüten entstehen Zerfallfrüchte, die nach dem Austrocknen in mehrere Teile zerfällt und so ihren enthaltenen Samen in die Umgebung gibt. Diese Samenreife wird etwa im August oder September erreicht. Nach der Blütezeit stirbt die Mutterpflanze ab.

Kultivierung

Die Karotte wird hauptsächlich zur Ernte ihrer Wurzel kultiviert. Hierfür werden die Pflanzen im ersten Jahr geerntet und es kommt zu keiner Blütenbildung. Wenn aber die Karottensamen gewonnen werden sollen, dann müssen die Pflanzen zwei Jahre lang wachsen. Für die Landwirtschaft sind die Samen natürlich essentiell, um auch im nächsten Jahr Karotten aussähen zu können, aber auch die Produktion von Karottensamenöl spielt eine Bedeutung.

Innerhalb der EU sind Karotten nach Tomaten das mengenmäßig bedeutendste Gemüse. Sein Anteil an der Gemüseproduktion insgesamt lag im Jahr 2006 bei 8,2 Prozent. Die Landwirte können hierbei zwischen über 800 Sorten wählen, die sich in Farbe, Erntezeit, Standortansprüchen und ähnlichem unterscheiden. Grundsätzlich wachsen Karotten am besten in lockerem und eher sandigem Boden und bei Tagesdurchschnittstemperaturen von 16 bis 18°C. Weltweit größter Karottenproduzent ist China mit knapp 18 Millionen Tonnen im Jahr 2018. Deutschland liegt im selben Jahr mit 625.357 Tonnen auf Platz zehn.