Raventisaraöl enthält, ähnlich wie Eukalyptusöl, große Mengen 1,8-Cineol und ist ein beliebtes antivirales Mittel aus der Natur.
Das würzig frische Aroma des ätherischen Raventisaraöls wirkt kräftigend und erdend. Es hilft bei Depressionen und Angstzuständen und kann dazu beitragen mentale Kräfte zu sammeln und zu bündeln. Ebenso kann es bei Stress oder geistigen Erschöpfungszuständen dabei helfen, zur Ruhe zu kommen. Raventisaraöl stärkt insgesamt den Geist und schenkt Mut und Selbstvertrauen.
Raventisaraöl wird besonders für seine antivirale Wirkung geschätzt. Daher wird es zumeist bei virulenten Erkrankungen, wie Grippe oder ähnliche Erkältungserkrankungen, eingesetzt. Durch die Wirksamkeit des enthaltenen 1,8-Cineols wirkt Raventisaraöl ebenso gut bei Husten oder Bronchitis. Auch Schnupfen oder gar eine Sinusitis (Nebenhöhlenentzündung) kann sehr gut mit dem ätherischen Raventisaraöl behandelt werden. Insgesamt wirkt es positiv auf das gesamte Atmungssystem. Auf der Haut kann es seine Wirkung sehr gut gegen virulente Hauterkrankungen, wie Herpes, eingesetzt werden.
Obwohl Raventisaraöl vergleichsweise mild ist, kann es, wie viele andere ätherische Öle auch, leicht hautreizend wirken. Auf der Haut sollte es daher stets verdünnt angewendet werden. Sollten Rötungen oder ein ein unangenehmes Gefühl auftreten, waschen Sie das Öl umgehend mit Seifenlauge ab.
Die Inhalation von Raventisaraöl ist für Babys und Kleinkinder nicht zu empfehlen. Kleine Kinder reagieren sehr unterschiedlich auf ätherische Öle, aber es kann im schlimmsten Fall zu einer Verkrampfung der Atemmuskulatur kommen. Asthmatiker sollten bei der Inhalation die Dosierung zunächst relativ niedrig halten und sich langsam an eine höhere Gabe herantasten.
Zur inneren Anwendung ist Raventisaraöl nicht geeignet.
Das Aroma des Raventisaraöl kann über eine Duftlampe sehr gut über den ganzen Raum verteilt werden. Auch ein Raumspray mit wenigen Tropfen des Öls in Wasser verdünnt bietet diese Möglichkeit. Das Aroma wirkt belebend auf den des Geist, kann in etwas höheren Dosen aber auch die Raumluft desinfizieren. Hierfür kann es sehr gut mit Myrte, Teebaumöl, Lavendel, Thymian oder Rosmarin kombiniert werden. Außerdem befreit es die Atemwege und erleichtert den Schlaf, insbesondere während Erkältungskrankheiten.
Ein belebendes Erkältungsbad kann mit 8-10 Tropfen Raventisaraöl hergestellt werden. Das Öl können Sie entweder direkt in das Badewasser geben oder zunächst in einem halben Becher Sahne lösen und diesen dann in das Badewasser schütten. Durch die Sahne vergrößert sich die Oberfläche, von der das ätherische Raventisaraöl im Bad verdampfen kann.
Bei einer akuten Grippe, Erkältung, Schnupfen oder Nebenhöhlenentzündung geben Sie zur Inhalation 5-6 Tropfen Raventisaraöl auf 500 ml kochendes Wasser. Inhalieren sie den Dampf 3 bis 5 Tage lang je nach Schwere der Infektion 3 bis 5 mal täglich für 10 Minuten. Da Raventisaraöl für größere Kinder (ab 6 Jahre) gut verträglich ist, kann es auch bei ihnen zur Inhalation angewendet werden. Je nach Alter des Kindes muss das Öl entsprechend niedriger dosiert werden.
Für die Behandlung von Virusinfektionen auf der Haut, z.B. durch Herpes Zoster oder Herpes Labiales, mischen Sie sich eine ölige Lösung, indem Sie das ätherische Raventisaraöl 1:1 mit einem Trägeröl (z.B. Jojoba) verdünnen. Diese Lösung geben Sie dann ein mal täglich auf das entsprechende Hautareal.
Da Raventisaraöl stark antiviral wirkt, kann es zur Herstellung eines eigenen Desinfektionsmittels verwendet werden. Hierzu mischen Sie:
Diese Lösung lässt sich gut in einer kleinen Sprühflasche in der Tasche aufbewahren und eignet sich zur Desinfektion von Händen und verschiedenen Oberflächen.
Das ätherische Raventisaraöl wird mit Hilfe von Wasserdampfdestillation aus den Blättern des Kampferbaumes gewonnen. Der Ölgehalt der Blätter ist relativ gering, weshalb für einen Liter Öl etwa 100 kg frische Blätter benötigt werden. Diese Blätter werden zunächst getrocknet und anschließend mit heißem Wasser übergossen. Die ätherischen Inhaltsstoffe sammeln sich an der Oberfläche und werden von zugeführtem Wasserdampf in ein separates Gefäß getragen. Hier kann das reine Raventisaraöl vorsichtig abgesammelt werden.
Das ätherische Raventisaraöl besteht zu einem Großteil (etwa 65 Prozent) aus 1,8-Cineol. Dieses Limonenoxid kommt in größeren Mengen nur in Eukalyptusöl vor, weswegen das Aroma des Raventisaraöl sehr daran erinnert. 1,8-Cineol wirkt in der Lunge bakterizid und stark schleimlösend. Außerdem hemmt es die Verengung der Bronchien. Dadurch bleiben sie weit und das Atmen ist erleichtert. Der übrige Anteil des Raventisaraöls besteht hauptsächlich aus Sabinen und alpha- und beta-Pinen. Eine Reihe weiterer Mono- und Sesquiterpene runden die Mixtur des ätherischen Öls ab. Campher ist nur in sehr geringen Mengen im Raventisaraöl enthalten.
Der Kampferbaum (Cinnamomum camphora) ist ein immergrünes Lorbeergewächs, das in Ostasien beheimatet ist. Er erreicht eine Höhe von bis zu 30 Meter, wobei er schon dicht über dem Boden reichlich verzweigt und so eine ausladende Krone bildet. Die Blätter des Kampferbaumes sind ledrig und etwa 10 Zentimeter lang. Beim Zerreiben duften sie stark nach Campher. Dieser befindet sich nicht nur in den Blättern, sondern auch in dem Holz und den Wurzeln. In der Zeit von April bis Mail zeigt der Baum seine bis zu 10 Zentimeter langen Blütenstände, die aus mehreren 3 Millimeter kleinen weiß-grünen Blüten bestehen. Aus ihnen entwickelt sich jeweils eine fast schwarze Steinfrucht.
Kampferbäume wuchsen ursprünglich größtenteils auf der Insel Taiwan und stellen bis heute einen bedeutenden lokalen Wirtschaftszweig dar. Hier findet sich ein ideales subtropisches Klima. Aber auch in Sri Lanka, Ostafrika und Brasilien wird er heute in größerem Maße angebaut. Im 19. Jahrhundert kam der Baum nach Madagaskar, wo schnell die gesundheitsförderlichen Eigenschaften des ätherischen Öls geschätzt wurden. Das qualitativ höchstwertige Öl kommt heute von dort.
Begehrt ist der Baum ansonsten in erster Linie aufgrund seines Holzes. Es hat eine hohe Dichte und ist äußerst widerstandsfähig. Kampferholz wird häufig im Bootsbau verwendet, findet aufgrund seines Aromas und der Maserung aber auch eine gute Verwendung für Möbel oder Kunstgegenstände. Aus dem Harz des Holzes werden außerdem verschiedene Öle gewonnen. In erster Linie Campher, aber auch Linalool, Safrol und Terpineol, die als Grundsubstanzen für die Herstellung von Parfums verwendet werden.