Die Muskatnuss ist ein allseits bekanntes Gewürz, doch auch das ätherische Öl der tropischen Nuss kann gesundheitlich genutzt werden.
Das Aroma der Muskatnuss hilft gegen seelische Belastung. In Momenten der Überforderung kann es helfen Klarheit zu finden und Sorgen für den Augenblick los zu lassen. Düstere Gedanken werden in eine positive Richtung gelenkt und verlieren an Gewicht. Dieser Mechanismus greift sogar im Schlaf, denn Muskatnuss ist ein bewährtes Mittel gegen negative oder schwere Träume.
Schon in der ayurvedischen Medizin wurde Muskatnuss als leichtes Schmerzmittel verwendet. Die konzentrierten Inhaltsstoffe des ätherischen Öls können daher bei Schmerzen unterschiedlichster Ursache für Abhilfe sorgen. So Hilft es besonders gut gegen rheumatische Schmerzen oder krampfartige Bauchschmerzen, seien sie verdauungs- oder menstruationsbedingt. Muskatnussöl hilft ebenso bei Durchfall oder Blähungen und kann einen aufgewühlten Verdauungstrakt wieder zur Ruhe bringen. Allgemein wirkt Muskatnussöl anregend auf den Kreislauf und den Stoffwechsel und kann somit auch bei körperlichen Erschöpfungszuständen neuen Schwung geben.
Muskatnussöl enthält einige halluzinogen wirkende Substanzen. In erster Linie Myristicin. Dieses entfaltet seine psychotrope Wirkung durch seine Eigenschaft die Spaltung bestimmter Botenstoffe im Gehirn zu blockieren, wodurch sie höher konzentriert vorliegen und länger zur Verfügung stehen. Neben unangenehmen psychischen Wirkungen, wie Bedrohungs- und Angstzustände, führt Myristicin auch zu Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerz und Durchfall. Hauptsächlich deswegen hat sich die Muskatnuss niemals als verbreitetes Rauschmittel etabliert. In normalen Mengen eingenommen, stellt das Myristicin im Muskatnussöl keinerlei Gefahr dar. Das Öl sollte aber, wie auch die Muskatnuss selbst, nicht in übermäßigen Mengen konsumiert werden.
Während der Schwangerschaft sollte grundsätzlich auf die Einnahme von Muskatnuss verzichtet werden. Auch hier liegt die Begründung im enthaltenen Myristicin, da es fruchtschädigend wirkt. Muskatnuss wurde im Mittelalter als natürliches Abtreibungsmittel verwendet.
Auch die äußere Anwendung des Muskatnussöls sollte mit Bedacht erfolgen. Durch den hohen Gehalt an Pinen wirkt das Öl hautreizend. Aus diesem Grunde sollte es niemals pur auf der Haut verwendet werden, sondern immer in einer angemessenen Verdünnung.
Grundsätzlich kann Muskatnussöl in geringen Mengen eingenommen werden. Die innere Anwendung hilft gegen Blähungen, Durchfall, Kreislaufschwäche oder allgemeine Erschöpfung. Hierfür geben Sie zwei bis drei mal täglich zwei Tropfen des ätherischen Öls auf einen Teelöffel Honig und lösen ihn in einem Glas warmem Wasser oder Tee. Aufgrund der hautreizenden Wirkung sollten Sie Muskatnussöl niemals pur einnehmen.
Für die äußere Anwendung eignen sich Massagen oder Einreibungen. Besonders durch Rheuma bedingte schmerzende Gelenke oder Muskelschmerzen können auf diese Weise behandelt werden. Das Öl wirkt hierbei nicht nur schmerzlindernd sondern wirkt auch wärmend und durchblutungsfördernd. Beide Aspekte werden durch die Massage zusätzlich verstärkt. Auch eine sanfte Bauchmassage kann bei Schmerzen in diesem Bereich Abhilfe schaffen. Verwenden Sie das Öl auch hier niemals pur, sondern mit einem passenden Trägeröl. Hierfür eignet sich zum Beispiel Jojobaöl. Nehmen Sie 30 ml dieses Trägeröls und geben Sie 5 bis 6 Tropfen Muskatnussöl hinzu.
Die aromatische Wirkung entfaltet das Muskatnussöl in einer Duftlampe oder auch als Badezusatz. In beiden Fällen harmoniert es sehr gut mit Orangenöl oder Sandelholzöl und kann gut mit ihnen kombiniert werden.
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Jetzt vergleichenDas ätherische Muskatnussöl wird aus den Samen des Muskatnussbaumes, der Muskatnuss, gewonnen. Hierzu wird die vorher getrocknete Nuss klein gemahlen. Die öligen Anteile aus diesem Mehl werden anschließend mittels Wasserdampfdestillation extrahiert. Zur Herstellung von einem Liter des fast farblosen würzig aromatischen Öls werden etwa 10 kg Muskatnüsse benötigt.
Neben der hier aufgeführten Verwendung spielt Muskatnussöl eine wichtige Rolle in der Lebensmittelindustrie, wo es als natürliches Aroma zum Beispiel in Backwaren verwendet wird. Neben der längeren Haltbarkeit kann das Öl im Gegensatz zur gemahlenen Nuss niemals mit Aflatoxinen belastet sein. Diese karzinogen wirkenden Substanzen werden von Schimmelpilzen produziert, für die Muskatnüsse sehr anfällig sind. Beim Mahlprozess werden sie mit gemahlen und gelangen in das Endprodukt. Bei der Ölgewinnung hingegen werden nur die Öle aus der Nuss extrahiert. Etwaige Toxine durch Pilzbefall bleiben zurück.
Charakteristisch für das Aroma des Muskatnussöls sind die Terpene α-Pinen, β-Pinen, Sabinen, Limonen, Borneol, Terpineol, Eugenol und Isoeugenol. Daneben finden sich noch einige Phenylpropanoide wie Myristicin, Safrol und Elemicin. Diese drei Stoffe, vor allen Dingen aber das Myristicin, wirken halluzinogen und können in großer Menge zu psychotischen Zuständen führen.
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Die aus Südostasien stammende Muskatnuss gelangte als Gewürz in der ersten Hälfte des ersten Jahrtausends über China und Persien bis nach Byzanz, von wo aus sie durch die Kreuzzüge bis nach Mitteleuropa bekannt wurde. Der byzantinischen Arzt Simon Seth beschrieb die Muskatnuss im 10. Jahrhundert und stellte fest, dass sie dem Magen, der Leber und dem Herzen nütze, aber bei übermäßigem Verzehr Vergiftungserscheinungen verursacht. Insgesamt war die Nuss zu dieser Zeit aber ein sehr seltenes Handelsgut.
Im 16. Jahrhundert waren es portugiesische Handelsschiffe, die die Muskatnüsse in größeren Mengen von den Banda-Inseln nach Europa brachten. Zum damaligen Zeitpunkt, war die kleine Inselgruppe der einzige Ort auf der Welt, an dem der Muskatnussbaum wuchs. Schnell entwickelte sich die Nuss zu einem sehr wertvollen Handelsgut, um dessen Monopol verschiedene europäische Seemächte Kriege führten, die fast der gesamten einheimischen Bevölkerung der Banda-Inseln das Leben kostete. Im Jahre 1753 gelang es dem französischen Statthalter von Mauritius, Pierre Poivre, einige Muskatnussgewächse zu stehlen und damit einen unabhängigen Plantagenanbau auf Mauritius zu beginnen. Nur wenige Jahrzehnte später wurde der Muskatnuss-Anbau in Singapur, Penang, Sumatra, Sri Lanka und den westindischen Inseln eingeführt. Heute wächst sie in den tropischen Regionen aller Kontinente und ist noch immer ein wichtiges Exportgut. Der kleine südamerikanische Inselstaat Granada trägt die Muskatnuss sogar auf seiner Flagge, da sie als Hauptexportgut einen wichtigen Wirtschaftsfaktor darstellt.
Der Muskatnussbaum (Myristica fragrans) ist vergleichsweise klein und erreicht nur eine Höhe von 5 bis 18 Meter. Es gibt männliche und weibliche Pflanzen, die sich außer anhand der Blütenanatomie nicht sichtbar unterscheiden.
Beide Geschlechter blühen blassgelb und eher unscheinbar von März bis Juli. Nach der Bestäubung entwickelt sich aus den weiblichen Blüten eine sogenannte Balgfrucht. Dabei handelt es sich um eine 8 bis 10 Zentimeter lange birnenförmig bis runde Frucht, die nach der Reifezeit aufspringt und ihren Samen frei gibt. Der Kern dieses Samens ist die allseits bekannte Muskatnuss, seine leuchtend rot geäderte Samenschale wird Macis genannt. Beides wird als Gewürz oder auch als Droge verwendet.