Hanföl Wirkung, Andwendung, Qualität & Kaufempfehlung

Dr. Lisa Dinh 11.10.2020 17:12 min

Natives Hanföl trägt nicht nur zu einer gesunden und vollwertigen Ernährung bei, sondern es kann darüber hinaus einige Beschwerden lindern und vielen Krankheiten vorbeugen. So wird es zum Beispiel häufig im Rahmen einer Ernährungstherapie eingesetzt, die Entzündungen hemmen soll.

Bezeichnung Hanf
Bot. Name Cannabis sativa
Synonyme Cannabis
Eng. Name hemp oil
Herkunft
Preis pro 10ml

Im Bereich der Hautpflege sowie zur Therapie von Hautkrankheiten wie Neurodermitis hat sich Hanföl ebenfalls bestens bewährt. In Österreich wurde der Nutzhanf (Cannabis sativa) erst kürzlich zur Arzneipflanze 2018 gekürt. Hinweis: nicht verwechseln mit dem Cannabidiol Öl (CBD-Öl), welches gegen Angstzustände und Depressionen eingesetzt wird.

Innere Wirkung

Hanföl enthält zahlreiche essenzielle Fettsäuren, die Menschen mit der Nahrung aufnehmen müssen. Ein beachtlich hoher Anteil dieser Fette besteht aus lebenswichtigen ungesättigten Omega-3-Fettsäuren sowie Omega-6 Fettsäuren in einer ausgewogenen Zusammensetzung. Diese essentiellen Fettsäuren sind für diverse Körperfunktionen unentbehrlich, können jedoch nicht vom Körper selbst hergestellt werden und müssen deshalb durch die Nahrung aufgenommen werden.

Für elastische Membranen

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren werden zum Beispiel für den Aufbau der Zellmembranen sowie der Mitochondrien-Membranen benötigt und sind daher besonders wichtig für die Stoffwechselfunktionen. Die essentiellen Omega-3-Fettsäuren sorgen für eine gute Elastizität und Durchlässigkeit der Zellmembranen und somit für einen guten Blutfluss, eine erhöhte Sauerstoffaufnahme und ein intaktes Immunsystem. Indem die Fettsäuren den Stoffwechsel fördern, unterstützen sie gleichzeitig auch den Fettabbau. Deshalb kann Hanföl auch Übergewichtigkeit entgegenwirken.

Gut für das Immunsystem

Neben der im Hanföl enthaltenen Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure werden für den Zellaufbau auch die langkettigen Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure benötigt. Diese kann der Körper selbst herstellen. Sie werden aus der essenziellen Alpha-Linolensäure synthetisiert.

Eine ausgewogene Menge und Relation der mit der täglichen Nahrung aufgenommenen essentiellen Fettsäuren kann den Stoffwechsel sowie den Zellaufbau optimieren und dazu beitragen, das Immunsystem deutlich zu verbessern.

Hanföl bietet eine solche ernährungsphysiologisch ideale Zusammensetzung von essenziellen Fettsäuren und kann daher helfen, Zivilisationskrankheiten wie Krebs, Gicht, Allergien oder Herzkrankheiten vorzubeugen. Ölsäure senkt Blutdruck und hält Zellmembranen geschmeidig. Palmitinsäure wirkt antioxidantisch und verringert oxidativen Stress.

Die essenziellen Fettsäuren im kaltgepressten Hanföl sind im Verhältnis 3:1, dreimal so viel Omega-6-Fettsäuren wie Omega-3-Fettsäuren, enthalten. Diese Zusammensetzung bietet ideale Bedingungen für die Umwandlung von Alpha-Linolensäure in Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure sowie für die optimale Verwertung der Linolsäure. Deshalb wird Hanföl auch als „das perfekte Öl“ bezeichnet.

Senkt den Cholesterinspiegel

Cholesterin erfüllt einige lebenswichtige Funktionen im Körper und ist daher nicht per se ungesund. Werden jedoch zu große Mengen an Cholesterin mit der Nahrung aufgenommen, können Überreste an den Arterien haften bleiben, die auf lange Sicht möglicherweise zu Arterienverengungen oder sogar zu einer Arteriosklerose führen. Hanföl ist cholesterinarm und kann so zur Senkung des Cholesterinspiegels beitragen. Infolgedessen beugt es Arteriosklerose, Infarkten und Schlaganfällen vor.

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Unterstützt das Herz-Kreislauf-System

Hanföl kann Herzerkrankungen vorbeugen. Die im Hanföl enthaltenen Alpha- und Gamma-Linolensäuren wirken sich bei regelmäßiger Einnahme blutverdünnend und blutdrucksenkend aus und haben daher einen positiven Effekt auf das Herz-Kreislauf-System.

Bei Entzündungen

Das optimale Verhältnis der essentiellen Fettsäuren in der täglichen Ernährung kann dazu beitragen, entzündlichen Erkrankungen entgegenzuwirken sowie vorzubeugen. Wird ein deutlicher Überschuss an Linolsäure verzehrt, kommt es im Körper zur vermehrten Bildung von Arachidonsäure, welche im Übermaß als entzündungsfördernd gilt. Da Linolsäure und Alpha-Linolensäure für die Synthese ihrer langkettigen Fettsäuren um die gleichen Enzyme konkurrieren, wird bei einem übermäßigen Verzehr von Linolsäure gleichzeitig auch die Bildung der entzündungshemmenden Fettsäuren Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure reduziert. Dies kann zu entzündlichen Gelenkerkrankungen wie Rheuma und Arthritis oder zu Gefäßerkrankungen wie Arteriosklerose führen oder bereits bestehende entzündliche Krankheiten verschlimmern.

Weitere Erkrankungen, die aus einer übermäßigen Aufnahme von Linolsäure resultieren können, sind Multiple Sklerose, Parodontitis, Rheuma, Darmentzündungen, Diabetes oder ein entzündungsbedingter Tinnitus. Hanföl kann als Bestandteil einer entzündungshemmenden Ernährung den Heilungsverlauf dieser Krankheiten unterstützen sowie ihrer Entstehung vorbeugen, da es ein ideales Verhältnis von Alpha-Linolensäure und Linolsäure bietet.

Eine iranische Doppelblindstudie zeigte zum Beispiel, dass die regelmäßige Einnahme von Hanföl und Nachtkerzenöl sich vorteilhaft auf den Gesundheitszustand von Patienten mit Multipler Sklerose auswirkt. Multiple Sklerose ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die körpereigenen Immunzellen das Nervensystem angreifen, was Entzündungen des Nervengewebes hervorruft.

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Gegen Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten

Eine klinische Studie aus Russland zeigt, dass Hanföl den Heilungsverlauf von entzündlichen Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten wie Rachenentzündung (Pharyngitis), Sinusitis (Nebenhöhlenentzündung), Tonsillitis (Mandelentzündung) und Ohrenentzündung (Otitis) effektiv unterstützen kann.

Für gute Nerven und gute Stimmung

Das optimale Zusammenspiel der essentiellen Fettsäuren im Hanföl stellt sicher, dass Gehirn- und Nerven optimal funktionieren können. Die Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure sowie die aus ihr synthetisierten Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure sind wichtige Bestandteile der Membranlipide. Insbesondere das Gehirn ist auf eine hinreichende Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren angewiesen, da dort der Anteil der Membranlipide sehr hoch ist.

Hanföl kann die Informationsweiterleitung der Nerven sowie den Blutfluss in den Gehirnzellen effektiv unterstützen. Neben der Alpha-Linolensäure wirkt sich auch die selten vorkommende Omega-6-Fettsäure Gamma-Linolensäure durch ihre entzündungshemmenden und blutdrucksenkenden Eigenschaften positiv auf die Hirnfunktionen aus und trägt so zusätzlich zur Erhaltung einer optimierten Hirnleistung und zur Vorbeugung gegen Schlaganfall bei.

Neuere Studien beschäftigen sich damit, inwieweit essenzielle Fettsäuren in der Lage sind, Alzheimer und Parkinson entgegenzuwirken. Die bisherigen Forschungsergebnisse lassen darauf schließen, dass Omega-3-Fettsäuren im Rahmen einer gesundheitsfördernden Diät einen hilfreichen Beitrag leisten können, um diesen Krankheiten vorzubeugen oder ihren Verlauf zu verlangsamen. Weiteren Untersuchungen zufolge kann Hanföl ebenfalls eine wirksame Hilfe gegen Ängste, Depressionen und Schizophrenie sein. Die aus der Alpha-Linolensäure synthetisierte Eicosapentaensäure wird inzwischen vermehrt auf ihre stimmungsaufhellenden Eigenschaften hin untersucht.

Bei Hormonstörungen

Die im Hanföl enthaltene Gamma-Linolensäure kann hormonelle Probleme wie das Prämenstruelle Syndrom (PMS) oder Wechseljahrsbeschwerden lindern. PMS geht oft mit Gereiztheit oder gar Depressionen einher. Zudem klagen viele Frauen in dieser Zeit über Muskelverspannungen bis hin zu schmerzhaften Krämpfen. Diese Symptome kann Hanföl bei einer regelmäßigen Einnahme von täglich ca. 5 ml lindern. Ebenso gut hilft es gegen Stimmungsschwankungen oder Hitzewallungen in den Wechseljahren.

Äußere Wirkung

Hanföl wird gerne zur Hautpflege fürs Gesicht sowie für den Körper verwendet und ist beispielsweise als Inhaltsstoff von Salben, Cremes, Shampoos oder Massageölen zu finden. Hanföl spendet Feuchtigkeit, pflegt trockene und empfindliche Haut sowie spröde Lippen und kann zu einem verbesserten Hautbild beitragen. Die essenziellen Fettsäuren lindern Hautirritationen, Ekzeme sowie Juckreiz und unterstützen den Reparaturmechanismus der Haut. Darüber hinaus mildern sie Falten sowie Narben und lassen die Haut feinporiger erscheinen.

Aufgrund seiner entzündungshemmenden und regenerierenden Eigenschaften kann Hanföl einen wertvollen Beitrag zur Therapie von Hautkrankheiten wie Neurodermitis (atopisches Ekzem), Schuppenflechte (Psoriasis), unreiner Haut und Akne leisten. Eine der Ursachen vieler Hautkrankheiten wie beispielsweise Neurodermitis ist, dass die Synthese von Linolsäure in Gamma-Linolensäure gestört ist. Es wird vermutet, dass ein für diesen Prozess notwendiges Enzym fehlt.

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In Nahrungsmitteln kommt Gamma-Linolensäure selten vor. Hanföl jedoch besitzt mit ca. 4% einen verhältnismäßig hohen Anteil an Gamma-Linolensäure. Eine klinische Studie finnischer Wissenschaftler wies nach, dass es bei regelmäßiger Verwendung Neurodermitis effektiv lindern kann. Die besten Resultate können erzielt werden, wenn das Öl gleichzeitig innerlich und äußerlich verwendet wird.

In ihrer Wirkung als Antioxidantien können die im Öl enthaltenen Polyphenole sowie Tocopherol (Vitamin E) die positiven Effekte der essentiellen Fettsäuren ideal unterstützen. Stearinsäure und Chlorophyll wirken zudem entzündungshemmend, antimikrobiell und immunstärkend. Während einer klinischen Studie konnte man in Russland mit Hanföl gute Erfolge bei der Behandlung von Verletzungen wie Traumata, Verbrennungen und Narben verzeichnen.

Für schöne Haare

Hanföl regt das Wachstum der Haare an und pflegt die Kopfhaut. Das Öl ist bestens als Kur gegen Schuppen, trockene Kopfhaut sowie bei spröden Haaren oder Spliss geeignet.

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen sind bei der Verwendung von Hanföl äußerst selten, jedoch sollte man doch einige Vorsichtsmaßnahmen beherzigen. Alpha-Linolensäure und Gamma-Linolensäure wirken blutverdünnend. Daher sollten Sie sich vor einer geplanten regelmäßigen inneren Verwendung von Hanföl unbedingt mit einem Arzt beraten, wenn sie blutverdünnende Medikamente einnehmen.

Anwendung

Da das Hanföl aus den Samen der Hanfpflanze gewonnen wird, ist es nicht psychoaktiv wirksam. Die Hanfnüsse enthalten das Cannabinoid Tetrahydrocannabinol (THC) nicht oder höchstens in Spuren. In Europa werden zudem gemäß der EU-Verordnung nur Hanfsorten angebaut, die den Wirkstoff THC höchstens zu 0,2 Prozent enthalten.

Als Nahrungsergänzungsmittel sowie als kosmetisches Mittel können Sie Hanföl daher legal kaufen und konsumieren. Produkte wie das Chiron Hanföl oder das Seitenbacher Bio-Hanföl lassen sich ganz einfach online bestellen. Alternativ können Sie Hanföl in vielen Reformhäusern und Bio-Läden erwerben.

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Um den Bedarf an essenziellen Fettsäuren zu decken, sollten sie ca.15-20 ml Hanföl (etwa 4 Teelöffel) pro Tag verzehren. Sie können es je nach Belieben pur einnehmen oder zur Zubereitung ihrer Speisen verwenden. Hanföl ist am besten für die kalte Küche geeignet und schmeckt zum Beispiel hervorragend in Salaten, Marinaden, Dips, Grillsaucen und Dressings. Zum Braten eignet es sich nicht, da hohe Temperaturen die wertvollen Inhaltsstoffe sowie den nussigen Geschmack stark reduzieren oder komplett zerstören würden.

Zur Behandlung von Hautkrankheiten sowie als Anti-Aging-Mittel tragen Sie das Öl einfach auf die vorher gereinigten Haut-Areale auf und massieren es gegebenenfalls ein. Alternativ können Sie auch ein Ölbad mit Hanföl nehmen oder Cremes und Masken mit Hanföl anreichern. Insbesondere bei der Behandlung von Hautkrankheiten empfiehlt sich neben der äußeren Verwendung auch die regelmäßige orale Einnahme des Öls.

Wenn Sie Hanföl als Haarpflege verwenden möchten, können Sie es vor dem Waschen in Ihr Haar und Ihre Kopfhaut einmassieren und einige Stunden – im Idealfall über Nacht – einwirken lassen. Hanföl eignet sich auch hervorragend als Trägeröl für alle ätherische Öle.

Hanföl ist nicht nur für die Ernährung und Kosmetik von großer Bedeutung, sondern wird aufgrund seines hohen Gehalts an Triacylglycerinen auch zur Produktion technischer Öle für die Industrie genutzt. Unter anderem dient es zur Herstellung von Reinigungsmitteln, Lösungsmitteln, Tensiden oder Emulgatoren. Diese bieten gegenüber vielen anderen Produkten den Vorteil, dass sie allesamt sehr gut biologisch abbaubar sind.

Auch Farben, Lacke, Druckertinte, Holzschutzmittel und Schmiermittel werden auf Basis von Hanföl produziert. Grundsätzlich kann es auch als Rohstoff für die Produktion von Diesel verwendet werden, jedoch ist das Herstellungsverfahren eines Hanföl-basierten Kraftstoffs bisher noch nicht ausgereift und findet praktisch daher noch keine Anwendung.

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Schwangerschaft

Aufgrund seines hohen Gehalts an essenziellen Fettsäuren und Vitaminen wird Frauen der Verzehr von Hanfsamenöl während der Schwangerschaft empfohlen. Die essentiellen Fettsäuren wirken sich positiv auf die Entwicklung der kognitiven Fähigkeiten sowie das Sehvermögen des Embryos aus. Zudem profitiert auch die werdende Mutter von den gesundheitsfördernden Effekten des Hanföls.

Kinder und Senioren

Hanföl ist auch für Kinder und Senioren bestens geeignet. Durch seine positive Wirkung auf die Zellen des Gehirns und die Sehnerven ist es für diese beiden Personengruppen sogar sehr empfehlenswert. Wie bei vielen anderen Naturprodukten, sollte allerdings vor einer innerlichen Verwendung zunächst die Verträglichkeit auf einem kleinen Hautareal getestet werden, um eine mögliche Allergie gegen die Inhaltsstoffe auszuschließen. Treten Rötungen oder andere Hautreizungen auf, sollte das Öl keinesfalls verzehrt werden.

Hanföl, Leinöl, Schwarzkümmelöl oder Kokosöl?

Laut Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollte man täglich höchstens fünfmal so viel Omega-6-Fettsäuren zu sich nehmen wie Omega-3-Fettsäuren. Damit der Körper die Stoffwechselvorgänge optimal steuern kann, ist ein Wert zwischen 2:1 und 5:1 ideal. Allein Hanföl kann dieser Richtlinie mit dem perfekten Verhältnis von 3:1 entsprechen.

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Leinöl gehört zwar ebenfalls zu den gesündesten Pflanzenölen und verfügt über einen hohen Gehalt an wertvollen Omega-3-Fettsäuren, jedoch besitzt es nicht das optimale Verhältnis von Omega-6-Fettsäuren zu Omega-3-Fettsäuren. Es besteht aus etwa sechsmal so vielen Omega-3-Fettsäuren wie Omega-6-Fettsäuren. Schwarzkümmelöl wiederum ist ein guter Lieferant für die Omega-6-Fettsäure Linolsäure, jedoch enthält es sehr wenig Alpha-Linolensäure.

Im Gegensatz dazu besteht Kokosöl überwiegend aus gesättigten Fettsäuren, insbesondere aus der antimikrobiellen Laurinsäure. Kokosöl ist daher gut zum Braten und Kochen geeignet, während Hanföl, Leinöl und Schwarzkümmelöl ausschließlich für die kalte Küche verwendet werden sollten.

Futtermittel für Tiere

Auf den tierischen Organismus wirken sich die Omega-3-Fettsäuren des Hanföls ebenso positiv aus wie auf den menschlichen. Deshalb findet sich Hanföl oft auch als Bestandteil hochwertiger Futtermittel für Haustiere wie Hunde, Katzen oder Pferde. Es pflegt die Haut der Vierbeiner, lässt ihr Fell glänzen. Zudem können die Tiere von seinen entzündungshemmenden und immunstärkenden Eigenschaften profitieren.

Herstellung

Hanföl wird durch Pressung der Hanfsamen (Hanfnüsse, cannabis sativae fructus) hergestellt. Für die Produktion des kaltgepressten nativen (naturbelassenen) Öls werden die Samen ungeschält verarbeitet, wofür eine spezielle Ölpresse benötigt wird. Daher ist es kein einfacher Prozess, hochwertiges Hanföl selbst herzustellen.

Damit Sie die gesundheitsfördernden und geschmacklichen Vorzüge des Hanföls in vollem Umfang nutzen können, sollten Sie stets ein kaltgepresstes Öl wählen. Bei der Kaltpressung, die bei einer Temperatur zwischen 40 und 60 Grad erfolgt, bleiben die wichtigen Inhaltsstoffe erhalten. Kaltgepresstes bzw. natives Pflanzenöl erkennen Sie an seiner grün-gelblichen Farbe, die durch die in ihm enthaltenen Stoffe Chlorophyll und Beta-Carotin erzeugt wird. Es riecht krautig und schmeckt nussig.

Um von einer möglichst langen Haltbarkeit zu profitieren, lagern Sie Hanföl kühl und dunkel, zum Beispiel im Kühlschrank oder in Kellerräumen. Für die Abfüllung eignet sich am besten eine Glasflasche in dunkler Tönung mit möglichst dichtem Schraubverschluss. Wird das Hanföl in einer luftdicht verschlossen Flasche aufbewahrt, hält es sich bis zu einem Jahr. Nach dem Anbruch der Flasche verringert sich die Haltbarkeit auf wenige Wochen, da das Hanföl in Verbindung mit Sauerstoff oxidiert und schnell ranzig wird.

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Chemische Zusammensetzung

Hanföl setzt sich zu ca. 80- 90 % aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren zusammen. Es besteht zu etwa 50% aus der Omega-6-Fettsäure Linolsäure, zu ca. 25% aus der Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure, zu ca. 13 % aus Ölsäure, zu ca. 7% aus Palmitinsäure, zu ca. 4% aus der Omega-6-Fettsäure Gamma-Linolensäure und zu ca. 3% aus Stearinsäure.

Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind Stearidonsäure, Gadoleinsäure, Polyphenole, Beta-Carotin, Chlorophyll und Phytosterine. Darüber hinaus ist Hanföl reich an Vitaminen wie Tocopherol (Vitamin E), Thiamin (Vitamin B1) und Riboflavin (Vitamin) B2 sowie Mineralstoffen und Spurenelementen wie Magnesium, Calcium, Zink, Kalium, Eisen, Phosphor, Mangan, Kupfer und Natrium.

Geschichte

Hanf ist eine der ältesten Nutzpflanzen. Während die Herkunft und Bedeutung des deutschen Namens Hanf nicht eindeutig geklärt ist, ist der wissenschaftliche Gattungsname Cannabis eindeutig eine Ableitung aus dem Griechischen. Sprachwissenschaftler vermuten, dass das Wort Hanf sich über einen langen Zeitraum hinweg aus der Bezeichnung Cannabis entwickelt hat. Die Artbezeichnung sativa (übersetzt: ausgesäht) identifiziert den Hanf als Nutzpflanze.

Frühgeschichte

Die ersten archäologischen Spuren des Krauts finden sich bereits im alten China und werden auf ca. 8000 v. Chr. datiert. Dort verwendet man den Hanfsamen nicht nur bereits seit tausenden von Jahren als Nahrungs- und Heilmittel, sondern setzt auch die robusten Fasern der Pflanze als Rohstoff für Seile und Kleidung ein. Die Chinesen gelten zudem als Erfinder des ersten Hanfpapiers. Die ältesten bisher gefundenen Überreste stammen aus der Zeit zwischen 140 und 87 v. Chr.

Ein chinesisches Buch über Heilkräuter, das Shen Nong Ben Cao Jing (übersetzt „Heilkräuterklassiker nach Shennong“), gibt Aufschluss über die Verwendung der Hanfpflanze als Heilmittel im alten China. Diesem Heilpflanzenbuch zufolge nutzte man das Harz des Krauts innerlich als Heilmittel gegen Malaria, Rheuma, Gicht, Menstruationsbeschwerden und Verstopfung sowie äußerlich zur Behandlung von Wunden, Geschwüren und Hautkrankheiten.

Die Forschung datiert das kompilierte und uns erhaltene Werk auf die Zeit um 300-200 v. Chr. Laut Überlieferung geht der Inhalt allerdings bereits auf die Beobachtungen des legendären Kaisers Shennong (ca. 2800 v.Chr.) zurück, der Heilpflanzen sehr ausgiebig auf ihre medizinische Wirksamkeit hin untersucht haben soll.

Über Indien und Mesopotamien (einem Landstrich um die Flüsse Euphrat und Tigris, der heute größtenteils zum Irak gehört) fand Hanf sehr früh auch seinen Weg nach Europa und Afrika. Die ersten Spuren im europäischen Raum stammen aus dem thüringischen Eisenberg, wo man Hanfsamen fand, die einige Jahrtausende alt sind. Weitere Verbreitung fand Hanf in Europa aber offenbar erst in Römischer Zeit.

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Altertum

Gemäß den Historien des Völkerkundlers, Historikers und Geographen Herodot (ca. 485-425 v. Chr.) waren die Thraker (ein Reitervolk, das derzeit im Balkangebiet ansässig war) wohl die ersten Menschen im europäischen Raum, die sich in Hanftextilien kleideten. Die Griechen übernahmen diese Gewohnheit später und brachten den Hanf schließlich zu den Römern.

Die Römer nutzten Hanf offenbar in erster Linie als Schmerzmittel. Der römische Gelehrte Plinius der Ältere (23/24-79 n. Chr.) beschreibt in seiner Naturalis Historia die schmerzlindernden Eigenschaften der Hanfwurzel-Extrakte, die seiner Ansicht nach insbesondere bei Gicht gute Dienste leisteten. Sein Zeitgenosse, der Arzt Pedanios Dioskurides, empfiehlt im dritten Buch seiner Materia Medica kaltgepresstes Hanföl als Mittel gegen Ohrenschmerzen.

Mittelalter

Im Mittelalter stellte man mit den robusten Hanffasern insbesondere Textilien wie Seile, Segel oder Kleidung her. 812 n.Chr. nahm Karl der Große den Hanf (canava) in Kapitel LXII seine Landgüterverordnung (capitulare de villis vel curtis imperii) auf, in der er den Anbau von Nutz- und Heilpflanzen in den Königsgütern regelte. Die kräuterkundige Äbtissin Hildegard von Bingen (1098-1179 n. Chr.) lobte den Hanfsamen als Heilmittel gegen Magenbeschwerden, Erkrankungen der Bronchien sowie zur äußerlichen Behandlung bei Wunden, Geschwüren oder Rheuma. Auch als Rohstoff für Papier gewann Hanf im mittelalterlichen Europa immer mehr an Bedeutung. So druckte etwa auch Gutenberg 1455 seine berühmte Bibel auf Hanfpapier.

Neuzeit und Moderne

Während Hanf im 18. und 19. Jahrhundert als Rohstoff für die Produktion von Textilien und Papier immer mehr an Bedeutung verlor, etablierte sich die Pflanze vermehrt zur Herstellung von Arzneimitteln. Insbesondere viele gängige Schmerzmittel des 19. Jahrhunderts basierten auf der Heilpflanze. Diese wurden insbesondere gegen Migräne, Kopfschmerzen oder Rheuma eingesetzt. Darüber hinaus verwendete man die aus dem Hanf gewonnenen Wirkstoffe zur Herstellung von Antiseptika, Beruhigungsmitteln oder Arznei gegen Husten und Asthma.

Durch die UN-Konvention gegen narkotische Drogen (1961) und der darauf fußenden Aufnahme von Cannabis in das Betäubungsmittelgesetz (1972) klassifizierte man die Heilpflanze als narkotische Droge und so kamen selbst die THC-armen cannabis sativa-Sorten in Verruf. Zwischenzeitlich herrschte in vielen Ländern sogar ein striktes Anbauverbot. Erst seit 1995 wird Hanf wieder vermehrt kultiviert und sein medizinischer Nutzen erforscht.

Botanik

Hanf hat sich bereits vor mehreren tausend Jahren in vielen Regionen der Welt verbreitet, weshalb man seine Herkunft nicht mehr eindeutig bestimmen kann. Vermutlich liegt seine ursprüngliche Heimat in Zentralasien. Die Hanfpflanzen wachsen als einjähriges Kraut und können bei guten Bedingungen bis zu 5 Meter groß werden. Wildwachsende Pflanzen erreichen jedoch meist nicht mehr als eine Wuchshöhe von 3 Metern.

Hanf gehört zu den zweihäusigen (diözischen) Gewächsen, was bedeutet, dass sie in männliche und weibliche Pflanzen getrennt sind. Die weibliche Pflanze trägt für gewöhnlich kräftigere und größere Blätter als die männliche Pflanze. Zudem wächst sie verzweigter. Die männliche Pflanze wird früher reif, weshalb die Ernte der männlichen und weiblichen Pflanzen zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfolgen muss. Es gibt auch einhäusige (monözische) Pflanzen. Diese „Zwitterpflanzen“ kommen jedoch eher selten vor.

Die Hanfnüsse sind ca. 2-6 mm lang und haben einen Durchmesser von 2-4 mm. Die Blüten der Pflanze entspringen der Blattachse. Während die männlichen Blüten traubenartig auf dem verzweigten Blütentrieb angesiedelt sind, wachsen die weiblichen Blüten direkt neben den Blättern dicht an der Blattachse und wirken wesentlich kompakter.

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Kultivierung

Hanf wird heutzutage weltweit in gemäßigten bis tropischen Klimazonen kultiviert. Der Ertrag liegt in etwa bei 30 Litern Hanföl pro 100 Kg Samen. Die Hanfpflanzen sind sehr robust. Da sie Unkraut von selbst hemmen können und kaum von Schädlingen befallen werden, kann beim Anbau sowohl auf Pestizide als auch auf Herbizide verzichtet werden. Am besten gedeiht Hanf bei viel Wärme und auf kalkhaltigen, tiefgründigen sowie nährstoffreichen Böden. Jungpflanzen sind allerdings noch etwas empfindlicher. Sie sollten ausreichend bewässert sowie vor starkem Frost von mehr als -4 Grad geschützt werden.

In der EU dürfen nur Hanfsorten angebaut werden, deren THC-Gehalt 0,2 Prozent nicht überschreitet. Der EU-Sortenkatalog führt die derzeit 52 erlaubten Sorten an Nutzhanf auf.