Muskatellersalbeiöl Wirkung, Andwendung, Qualität & Kaufempfehlung

Dr. Lisa Dinh 11.10.2020 8:11 min

Muskatellersalbei ist eine würzig aromatische Salbeiart, dessen ätherisches Öl ein interessantes Wirkungsspektrum entfaltet.

Bezeichnung Muskatellersalbei
Bot. Name Salvia sclarea
Synonyme Muskat-Salbei, Römischer Salbei, Scharlei
Eng. Name clary sage
Herkunft Mttelmeerraum
Preis pro 10ml 14,90

Psychologische Wirkung

Das ätherische Muskatellersalbeiöl wirkt erhellend auf die Stimmung und mitunter sogar stark euphorisierend. Dadurch hilft es gut bei Melancholie, leichter Depression oder allgemein gedrückter Stimmung. Besonders hormonell bedingte Stimmungsschwankungen bei Frauen können durch die Wirkstoffe in dem ätherischen Öl sanft reguliert werden. Es bringt die Lebensfreude zurück und steigert die Kreativität. Durch die Lösung geistiger Blockaden können Sie besser Mut fassen, Entscheidungen zu treffen und neue Wege einzuschlagen. Insgesamt wirkt Muskatellersalbeiöl dabei Stress entgegen und trägt zur Beruhigung bei. Angstzustände lösen sich und ein ruhiger Schlaf wird gefördert.

Besonders bei Paaren wirkt das Aroma des Muskatellersalbeiöls inspirierend, euphorisierend und auflockernd. In Kombination mit Abstand vom Alltagsstress kann es sich sehr positiv auf die Beziehung auswirken, da beide Partner in eine gemeinsame positive Grundstimmung versetzt werden.

Körperliche Wirkung

Gegen Verkrampfungen

Muskatellersalbeiöl wirkt krampflösend. Diese Eigenschaft ist besonders nützlich bei der Behandlung von krampfartigen Bauch- oder Unterleibsschmerzen. So lassen sich verdauungsbedingte Krämpfe ebenso lösen, wie menstruationsbedingte Schmerzen. Auch bei chronischen Erkrankungen, wie einem Reizdarmsyndrom, können die Wirkstoffe des Muskatellersalbeiöls dabei helfen, die Symptome zu lindern. Durch die krampflösende Wirkung werden Blähungen gelöst und die Verdauung wird angeregt. Die Darmperistaltik kommt wieder in ihren normalen Rhythmus und die Bauchmuskulatur entspannt sich. Gleichermaßen krampflösend wirkt Muskatellersalbeiöl in den Atemwegen. So hilft es bei Asthma oder Infekten der unteren Atemwege Verkrampfungen zu lösen und die Atmung zu erleichtern. Auch auf die Skelettmuskulatur wirken die Inhaltsstoffe des ätherischen Öls entspannend. So kann eine verspannte Nackenmuskulatur, die migräneartige Kopfschmerzen auslösen kann, ebenso gelöst werden, wie verkrampfte Muskeln der Extremitäten nach harter Arbeit oder größeren Sporteinheiten.

Für die Haut

Die Inhaltsstoffe von Muskatellersalbeiöl wirken desinfizierend und entzündungshemmend. So lassen sich entzündete Hautareale gut mit dem ätherischen Öl reinigen und behandeln. Besonders bei Akne können die Symptome gelindert werden. Unter dem Begriff Akne sind unterschiedliche Hauterkrankungen zusammengefasst, die mit einer Störung der Talgdrüsen in der Haut einher gehen. Muskatellersalbeiöl reguliert die Talgproduktion und mildert die Symptome der Hauterkrankung so von Grund auf. Auch auf der Kopfhaut ist diese Wirkung von großer Bedeutung, denn auch hier sind Probleme oft auf eine dysregulierte Talgproduktion zurückzuführen. Diese führt dann zu Juckreiz, Schuppenbildung oder auch der schnellen Verfettung der Haare. Muskatellersalbeiöl verhilft somit zu einer gesünderen Kopfhaut und dadurch auch zu gesünderem Haar.

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Nebenwirkungen

Muskatellersalbeiöl sollte grundsätzlich nicht in der Schwangerschaft verwendet werden. Bei einer Überdosierung können unter Umständen vorzeitige Wehen ausgelöst werden. Die Wirkstoffe des ätherischen Öls können außerdem die Intensität der Menstruation teils massiv verstärken. Daher sollten Sie es ebenfalls nicht verwenden, wenn aktuell eine übermäßig starke Monatsblutung stattfindet.

Ebenso konnten unangenehme Wechselwirkungen mit eisenhaltigen Präparaten beobachtet werden, daher ist auch bei der Einnahme solcher Präparate auf Muskatellersalbeiöl zu verzichten.

Eine Überdosierung der Wirkstoffe aus diesem ätherischen Öl kann grundsätzlich zu halluzinogenen Nebenwirkungen führen. Da dieser Effekt durch Alkohol verstärkt wird, ist es ratsam, an dieser Stelle auf Kombinationen zu verzichten.

Auf der Haut kann Muskatellersalbeiöl unter Umständen leicht reizend wirken. Sicherheitshalber können Sie es zunächst auf einem kleinen Stück Haut ausprobieren und die Stelle für 24 Stunden beobachten. Sollten Juckreiz oder Rötung auftreten, ist es anzuraten, das Öl nur verdünnt in einem Trägeröl auf der Haut anzuwenden oder ganz darauf zu verzichten.

Anwendung

Innere Anwendung

Bei Bedarf können bis zu 3 mal täglich maximal 5 Tropfen Muskatellersalbeiöl direkt eingenommen werden. Dabei können sie pur direkt auf die Zunge getropft oder auf einen Teelöffel Honig gegeben werden. Durch sein starkes Aroma eignet sich Muskatellersalbeiöl auch als Würzmittel und kann gut für Marinaden, Dressings und pikante Soßen verwendet werden. Wenn die Einnahme aber einen gesundheitlichen Zweck erfüllen soll, sollte das Öl nicht erhitzt, sondern kalt eingenommen werden. Beim Erwärmen können wertvolle Inhaltsstoffe verloren gehen.

Die direkte Einnahme von Muskatellersalbeiöl eignet sich bei akuten krampfartigen Schmerzen, Kopfschmerzen oder Verdauungsbeschwerden. Auch nach dem übermäßigen Verzehr schwerer Speisen hat es sich etabliert, durch 2 Tropfen Muskatellersalbeiöl die Verdauung zu erleichtern und das Völlegefühl zu reduzieren.

Ebenfalls wirkt die Aufnahme direkt stimmungsaufhellend und mitunter euphorisierend und kann akuten depressiven Verstimmungen positiv entgegenwirken.

Das ätherische Öl dient in erster Linie der Behandlung von akuten Beschwerden und ist für Kuren eher nicht geeignet. Hierfür greifen Sie besser auf Muskatellersalbeitee zurück, von dem Sie täglich bis zu 3 Tassen trinken können.

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In der Aromatherapie

In einer Duftlampe kann sich das Aroma des Muskatellersalbeiöls über den ganzen Raum verteilen. Neben einer Grundverbesserung der Stimmung, eignet es sich sehr gut für Traumreisen und in der Partnerschaft. Schon 3 bis 5 Tropfen genügen. Dabei harmoniert es sehr gut mit verschiedenen Blütendüften oder würzigen Aromen wie Bergamotte, Kardamom, Kreuzkümmel oder Orangenöl.

In einem Aromabad kann sich die stimmungsaufhellende Wirkung gut entfalten. Ein entspannendes und gleichzeitig aufmunterndes Bad ergibt sich mit 5 Tropfen Muskatellersalbeiöl, 3 Tropfen Grapefruit und 3 Tropfen Rosengeranie auf einen halben Becher Sahne.

Äußere Anwendung

Für eine direkte Behandlung äußerer Hautprobleme eigen sich Waschungen mit Muskatellersalbeiöl. Geben Sie hierzu maximal 20 Tropfen in ein Glas Wasser. Bei entzündeter oder stark infizierter Haut, sollten Sie das Wasser sicherheitshalber vorher 3 Minuten abkochen. Warten Sie anschließend mit der Zugabe des Öls, bis das Wasser wieder auf Raumtemperatur herunter gekühlt ist. Nun können Sie das entsprechende Areal vorsichtig mit der Lösung reinigen. Sollte die Haut zu empfindlich auf die mechanische Belastung durch eine Waschung reagieren, können Sie auch kühle Kompressen mit der hergestellten Lösung auf das entsprechende Hautareal auflegen. Stellen Sie sie hierzu kurzzeitig abgedeckt in den Kühlschrank.

Die Wirkstoffe des Muskatellersalbeiöls können sehr gut über die Haut aufgenommen werden. Daher kann auch die Behandlung innerer Probleme sehr effektiv von außen erfolgen. Bei Kopf-, Unterleibs- oder Bauchschmerzen legen Sie sich warme Kompressen über die entsprechende Stelle. Tauchen Sie hierfür ein Tuch zunächst in warmes Wasser und geben Sie anschließend etwa 5 Tropfen des ätherischen Öls darauf. Um die Wärme optimal zu nutzen, können Sie über die Kompresse zusätzlich ein Handtuch legen, das die Hitze aufstaut. Diese Behandlung sollte etwa 30 Minuten durchgeführt werden. Das verbliebene Öl muss anschließend nicht abgewaschen werden.

Mit einem geeigneten Trägeröl, z.B. Jojoba oder Mandel, können Sie sich ein Massage- oder Einreibeöl selbst herstellen, das gegen schmerzende Muskeln und bei Bauchkrämpfen hilft. Geben Sie hierzu bis zu 10 Tropfen Muskatellersalbeiöl in 30 ml Trägeröl. Durch die Massage fördern Sie mechanisch die Durchblutung, wodurch die Aufnahme der Wirkstoffe über die Haut verbessert wird. Bei Bedarf kann eine Massage mehrmals täglich durchgeführt werden. Besonders spannungsbedingte Migräne kann auf diese Weise sehr gut behandelt werden. Oftmals rührt der Schmerz von einer verspannten Nacken- oder Schultermuskulatur.

Herstellung

Ätherisches Muskatellersalbeiöl wird aus den Blütenständen des Muskatellersalbei gewonnen. Hierzu werden die ganzen Blütenstände der Pflanze nach der Ernte zunächst getrocknet. Die Extraktion der verbliebenen ätherische Stoffe erfolgt anschließend durch Wasserdampfdestillation. Das Ergebnis ist ein klares würziges Öl mit einer leicht blumigen Note.

Inhaltsstoffe

Den Hauptbestandteil des Muskatellersalbeiöls bildet mit bis zu 75% Linalylacetat. Hierbei handelt es sich um ein Monoterpenoid-Ester mit einem frischen und süßen Geruch, der in nur etwas geringerer Menge ansonsten vor allen Dingen in Lavendelöl vorkommt. Aufgrund seiner hohen Stabilität wird Lianylacetat vor allen Dingen in der Parfumindustrie verwendet. Bis zu 30% des Muskatellersalbeiöls bestehen aus Linalool. Dieser Monotermen-Alkohol hat ein sehr würziges Aroma und wirkt reizend auf die Haut. Der übrige Anteil des ätherischen Öls besteht aus Nerolidol, Neroliacetat oder Sclareol. Der genaue Mengenanteil dieser Stoffe variiert allerdings stark mit dem Erntezeitpunkt und den klimatischen Bedingungen.

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Geschichte

Schon in der römischen und griechischen Antike wurde Muskatellersalbei als Heilpflanze verwendet. Schriften zufolge diente er in erster Linie als Medikament gegen Kopfschmerzen. Dabei wurden Blätter oder Blüten roh gegessen. Später entwickelten sich Aufgüsse, die getrunken oder für Wickel gegen Schmerzen verwendet wurden.

Besonders auf psychischer Ebene entwickelte sich Muskatellersalbei zu einer natürlichen Droge. Seine euphorisierende und berauschende Wirkung wurde im Mittelalter noch dadurch verstärkt, dass er in alkoholische Getränke, wie Bier und Wein, gegeben wurde. Typischerweise verbesserte Muskatellersalbei durch sein würzig süßes Aroma den bitteren Geschmack von Wermutwein.

Botanik

Der Muskatellersalbei (Salvia sclarea) gehört zur Familie der Lippenblütler und kommt vom Mittelmeerraum bis Zentralasien vor. Er ist ein immergrünes zwei- bis mehrjähriges Kraut, das über zahlreiche Drüsen ein klebriges Sekret abgibt, welches ein typisches würziges Aroma verströmt. Seine Wuchshöhe liegt zwischen 50 und 110 Zentimeter. Im ersten Jahr bildet sich zunächst nur eine Blattrosette mit den für Salbei typischen länglich herzförmigen Blättern. Erst in der Zeit von Juni bis Juli des zweiten Jahres entwickeln sich die langen Blütenstände mit mehren lila bis weißen Blüten. Aus ihnen gehen kleine unscheinbare Nüsschen hervor, die Samen des Muskatellersalbeis beherbergen.

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Kultivierung

Etwa seit dem 9. Jahrhundert wird Muskatellersalbei kultiviert. Inzwischen gibt es zahlreiche unterschiedliche Sorten. Oftmals findet sich die Pflanze in Gärten als Zierstaude, aber auch ein landwirtschaftlicher Anbau findet statt. Dabei wird Muskatellersalbei zumeist als Gewürzpflanze, seltener als Heilpflanze angebaut. Die Gewinnung des ätherischen Öls nimmt einen deutlich niedrigeren Stellenwert ein. Ein Teil dieser Herstellung wird direkt in der Kosmetik- und Parfumindustrie verarbeitet. Am Rande größerer Anbauflächen werden häufig Bienenvölker gehalten, da Muskatellersalbei eine hervorragende Bienenweide ist. Auf diese Weise können zusätzlich pro Hektar und Jahr 107 bis 174 Kilogramm Honig gewonnen werden.